Das Kulturforum verurteilt zugleich die unter absurden Vorwürfen und bar jeglicher Grundlage verhängte Untersuchungshaft gegen mehrere türkischen und internationalen MenschenrechtlerInnen in Istanbul, darunter die Leitung der türkischen Sektion von Amnesty International und der Fotojournalist und Trainer Peter Steudtner. Die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan nutzt Ausnahmezustand für eine beispiellose Hexenjagd auf ihre Kritiker in den Medien und in der gesamten Zivilgesellschaft.

Als dialogorientierte Informations- und Austauschplattform ist das Kulturforum den demokratischen Werten und dem Glauben an uneingeschränkte Menschenrechte verpflichtet. Diese Werte werden vom türkischen Staat derzeit mit Füßen getreten; ein Jahr nach dem Putschversuch im Juli 2016 wird die Meinungs- und Pressefreiheit in der Türkei immer desolater. Über 50.000 Menschen wurden unter der Vorwurf des Putschversuchs verhaftet, darunter über 170  JournalistInnen; über 100.000 Menschen, darunter viele AkademikerInnen und LehrerInnen verloren ihren Job. Die meisten von ihnen warten in Untersuchungshaft noch immer auf ihre Anklage. Unter dem Vorwand, gegen die Putschisten vorzugehen, hat die Erdogan-Regierung rund 130 Medien geschlossen.

Das Kulturforum Türkei/Deutschland e. V. appelliert an die Bundesregierung und an alle EU-Staaten, alle diplomatischen und partnerschaftlichen Instrumente einzusetzen, um die zivilgessellschaftlichen Kräfte in der Türkei dabei zu unterstützen, die Folgen des Putschversuchs mit demokratischen, menschenrechtskonformen Mitteln zu überwinden und die politischen Gefangenen freizulassen. Organisationen wie Amnesty International helfen durch ihre Expertise und ihr Engagement dabei, in schwierigen Zeiten rechtsstaatliche Prinzipien aufrechtzuerhalten.

Um Inhaftierten, die aufgrund ihrer journalistischen oder politischen Tätigkeit im Gefängnis sitzen und in Not geraten, finanziell zu unterstützen, haben das Kulturforum Türkei/Deutschland und Lit.cologne einen Rechtshilfefonds initiiert. Ein Vergabegremium, dem auch der Journalist Günther Wallraff, Rechtsanwältin Rafaela Wilde, Menschenrechtler Bernd von Grünberg und der Leiter von lit.Cologne, Rainer Osnowski angehören, entscheidet über die Vergabe der Finanzmittel und berichtet halbjährlich über die Verwendung der Spenden.

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