... des Exil-PEN e.V.
– Zentrum der Schriftsteller(innen im Exil deutschsprachiger Länder
– Vorlage beim Finanzamt Berlin – Steuernummer 27/680/56027

Der Januar 2013 war der umfangreichen Abrechnung der finanziellen Förderung des Tagungsbandes bzw. der Anthologie der rumäniendeutschen Autoren gewidmet, die in Bad Kissingen im November 2012 aus ihren Werken lasen. Ebenso intensiv erwies sich die Herausgebertätigkeit unseres Generalsekretärs Horst Samson, der den Tagungsband „Heimat – gerettete Zunge“ redigierte. Die Publikation aus dem Pop- Verlag wurde in mehreren Zeitschriften rezensiert und war auch die Grundlage für eine Lesung auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober 2013. Der finanziellen und beruflichen Förderung unserer russischen Mitglieder diente der Druckkostenzuschuss, den der Exil-PEN für die Veröffentlichung des Konferenzbandes „Russische Gegenwartsliteratur im deutschsprachigen Europa“ (Hrsg, Swetlana Mengel, Anna Pertschenok-Fadina und Björn Seidel-Dreffke, Halle – Berlin 2013) bezahlt hat. Die Mit-Übernahme der Veranstaltertätigkeit des internationalen Literaturfestivals globale in Bremen war für den Präsidenten des Exil-PEN mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden, der auch die Abrechnung des Ein- und Ausgaben im Januar und Februar 2013 beinhaltete. Auch die notarielle Bestätigung der überarbeiteten Satzung durch einen Bremer Notar erforderte im Frühjahr 2013 einen erheblichen Zeitaufwand. Über die vom Finanzamt Berlin- Wedding gewünschte Ergänzung unserer Satzung im § 9, 3 muss auf der Jahresversammlung in Solingen von unseren Mitgliedern abgestimmt werden. Auch der Einzug der Mitgliedsbeiträge war für unsere neue Schatzmeisterin mit großem Zeitaufwand verbunden, weil das Einzugsverfahren durch die Deutsche Post, über den unser Konto läuft, sich verzögerte und 2014 eine neue Beantragung erforderlich macht.

Im Sommer lief die Vorbereitung auf unsere Jahresversammlung. Sie lag in den Händen unserer Vizepräsidentin Ilse Hehn. Das Programm wird ausschließlich von unseren Mitgliedern gestaltet. Eine öffentliche Lesung, gefördert von der Robert Bosch Stiftung, gestaltet von unserem Mitglied Artur Becker, einem Adalbert von Camisso-Preisträger, findet im Rahmen unserer 2013-Tagung statt.

Über die Tätigkeit unserer Mitglieder in der Form von Publikationen, Herausgeberschaften, Auszeichnungen und Veranstaltungen, die der Förderung des Kulturlebens in Deutschland dienen, ist im Folgenden zu berichten. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass der Exil-PEN in Bremen an zwei Veranstaltungen zur Solidarisierung mit dem chinesischen Friedensnobelpreisträger Lio Xiaobo und den russischen Unternehmern Michail Chodorkovskij und Platon Lebed, mit Amnesty International und dem Literaturkontor Bremen, federführend beteiligt war. Der Exil-PEN beteiligte sich auch, vertreten durch unsere Vizepräsidentin Ilse Hehn und unseren Generalsekretär Horst Samson, an der Woche der internationalen Kultur im siebenbürgischen Caţa/Katzendorf Rumänien). Die Preisvergabe an den Berliner Autor Jürgen Israel, der für ein Jahr als Dorfschreiber fungieren wird, unterstützte unser Exil-PEN. Der Initiator, Veranstalter und Organisator dieses Festivals ist unser Mitglied Frieder Schuller.

Herbert Somplatzki, der gemeinsam mit seiner Frau Gerlinde Bahr-Somplatzki seit über vierzig Jahren Ausstellung und Veranstaltungen zur Förderung der deutsch-polnischen kulturellen Beziehungen veranstaltet, publizierte zahlreiche Bücher zu diesem Thema. Unsere russischen Kolleginnen und Kollegen aus dem Berliner Club bei Fadins veranstalteten zahlreiche Lesungen und beteiligten sich an der Veröffentlichung der Tagungsmaterialien „Russische Gegenwartsliteratur im deutschsprachigen Europa“. Unsere aus Rumänien stammenden und weiterhin im Banat lebenden Autoren publizierten in den Literaturzeitschriften „Matrix“ und „Bawülon“ und berichteten über das dortige literarische Leben.

Ilse Hehn gab einen neuen Lyrikband und den Text-Bild-Band „Irrlichter – Kopfpolizei Securitate“ heraus; Ursula Jetter feierte als Herausgeberin von „Exempla“, der ältesten Literaturzeitschrift im Bundesland Baden-Württemberg, das 40. Jubiläum. Horst Samson veröffentlichte seinen Lyrikband „Kein Schweigen bleibt ungehört“, unser polnisches Mitglied Halina Baran, die sich in ihren Romanen mit der Vertreibung der Polen aus den Ostgebieten nach 1944/45 und den obersorbisch-polnischen Wechselbeziehungen beschäftigt, gab „Nad doliną“ (Über dem Tal) heraus, Raisa Schillimat, Erzählerin und Übersetzerin, publizierte 2012/13 zwei Prosabände, übersetzte aus dem Russischen einige Märchen und erhielt für ihre literarischen Werke einen Übersetzerpreis des russischen Schriftstellerverbands. Boris Schapiro trat vor allem in der Russischen Föderative in mehreren Veranstaltungen auf. Im sibirischen Tjumen führte er, gemeinsam mit Vladimir Porotsky ein Oratorium auf, veranstaltete in Moskau zwei Lyriklesungen und übersetzte Herta Müllers Erzählung „Die blassen Herren mit den Mokkatassen“ ins Russische. Hans Bergel, der am 22. November in Düsseldorf den Andreas Gryphius-Preis erhält, hat u.a. „Wir setzen unser Gespräch fort“ (2012) und ein Reisetagebuch über Israel (2013) publiziert. Wolfgang Schlott bemühte sich in der Form von Zeitungs- und Zeitschriften-Besprechungen für unsere Vereinsmitglieder um die Verbreitung ihrer literarischen Publikationen. Außerdem war er mit lyrischen Texten an einigen Anthologien beteiligt. Unsere Schatzmeisterin, Dr. des Heidrun Hamersky, die seit September 2012 als Geschäftsführerin des DFG-Graduiertenkollegs an der Universität Regensburg angestellt ist, bereitet gegenwärtig eine Ausstellung des tschechischen Fotografen und Dissidenten Ivan Kyncl (1953-2004) in Bremen, Prag und Brünn vor.

Die Tagung und Jahresversammlung des Exil-P.E.N. fand vom 15.-17.11.2013 im Kunstmuseum in Solingen statt. Das Präsidium hatte diese Tagungsstätte wegen des engen thematischen Kontextes zur Tätigkeit unserer Vereinigung ausgewählt, weil die dort etablierte Sammlung ‚Verbannte und verbrannte Dichter’ von Jürgen Serke dem Kern unseres literarischen und künstlerischen Schaffens entspricht. Aus diesem Grund waren einige Referate auch deutschen und sorbischen Autoren gewidmet, die unter der nationalsozialistischen Terrorherrschaft gelitten haben. Im Zentrum der Jahresversammlung am 17.11.2013 stand die Abstimmung über die vom Finanzamt Berlin-Wedding geforderte Ergänzung des § 9,3, die Aufnahme von acht neuen Mitgliedern und die von Kassenprüfern bestätigte Abrechnung unseres Haushalts 2013.

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